Man geht mit der Zeit bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB), zumindest versucht man es. Neben der auf WordPress basierenden Webseite gibt es nämlich auch einen Twitter- sowie Facebook-Account. In beide werden die aktuellen News von der Webseite per RSS-Feed eingeparst. Doch Social Media ist mehr und das hat man bei der MVB bisher leider nicht begriffen, wie der Vorfall am Heiligabend zeigte.

Seit 07.30 Uhr morgens kam der gesamte Straßenbahnverkehr in Magdeburg aufgrund gerissener und vereister Oberleitungen zum erliegen. Busse fuhren zwar, daß aber auch nur improvisiert. Einen Notfallfahrplan für solche Fälle gab es nicht. Informationen dazu auf Twitter und Facebook? Fehlanzeige. Auch auf Anfragen von MVB-Nutzern auf beiden Kanälen gab es keinerlei Reaktionen. Nach ca. acht Stunden gab es einen Hinweis, daß zur Zeit keine Straßenbahnen fahren und Busse teilweise den Ersatzverkehr übernehmen. Dann herrschte wieder Ruhe, auf der Webseite der MVB gab es auch keinen Ersatzfahrplan zum nachlesen. Auf die Anfragen der Nutzer von Facebook und Twitter wurde weiterhin nicht eingegangen.

Hätte man wirkliches Interesse an Social Media von Seiten der MVB wäre sicherlich vieles anders gelaufen. So scheint man hier nur zwei weitere Werbekanäle für sich entdeckt zu haben. Schade drum, denn so kann man sich seinen Ruf auch zerstören. Hier hätte am Wochenende für die MVB echt die Möglichkeit bestanden in diesem Segment eine positive Vorreiterrolle einzunehmen, die Chance hat man sich leider entgehen lassen.

Liebe Magdeburger Verkehrsbetriebe, wenn ihr Social Media wirklich nutzen wollt, dann macht es bitte richtig oder laßt es ganz bleiben. Mit dem was ihr hier abgeliefert habt, habt ihr euch nicht wirklich einen Gefallen getan.

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Von admin

3 Gedanke zu “Social Media Fiasko der Magdeburger Verkehrsbetriebe”
  1. Also von der Zerstörung seines Rufs kann m. E. keine Rede sein. Eher die Erkenntnis: ‚Da hat es wieder jemand nur halbherzig gemeint.‘. Nach den ersten Sätzen Deines Posts war irgendwie klar, dass die MVB die weiteren Kanäle nur zum Senden verwendet. Sicher wären die Ereignisse an Heiligabend geeignet gewesen, um hier mit aktuellen Informationen zu glänzen. Aber so gut machen es halt heutzutage die wenigsten.

    Ja, normalerweise bin ich auch Teil des Chors, der in einem solchen Fall singt ‚Macht es richtig oder gar nicht‘. Mittlerweile aber muss man sich wohl aber damit abfinden, dass die geschilderte Art von Verwendung von SoMe-Plattformen oft der erste und erst mal letzte Schritt bleibt. Wir bekommen nicht alle Teilnehmer von SoMe dazu die Arie ganz und fehlerlos zu singen.

    Und so rechne ich Deinen Aufschrei mal Deiner lokalen Verbundenheit zu. 😉

  2. Den besten „Vorreiter“ zum Thema Social Media für Kundenkontakt beim ÖPNV habe ich im Raum Niedersachsen kennengelernt. Der metronom, der dort größtenteils die Regionalbahnen stellt, twittert teilweise Verspätungen, Ausfälle und so weiter: https://twitter.com/metronom4me

    Leider nur teilweise und leider manchmal auch viel zu spät. Hinbekommen, dass man neben Zugnummern auch die Richtung angibt, hat man, wie ich gesehen hab, auch.

    Generell hat ÖPNV doch sowieso das Image: Wer drauf verzichten kann, der tut es. Da, wie bereits gesagt wurde, twitter und FB einfach nur dem RSS-Feed der Seite folgen, muss man doch der gesamten Kundeninformation im Web den schwarzen Peter zuschieben. Allerdings wurde eine Mailanfrage von mir vor ca. 3 Wochen innerhalb von einem Werktag beantwortet – das war fix.

    Dass es auch ohne Internet an Informationen mangeln kann, haben wir ja zur WM gesehen, als große Teile des Netzes nicht bedient werden konnten(Sperrung Damaschkeplatz): Es erfolgte keinerlei Information, nicht einmal an den Haltestellen, lediglich die ZZA wurden frühzeitig geändert(wo man allerdings von einem Fehler ausgeht).

  3. Wir haben hier in Wuppertal den Twitter-Account „wuppertal_bus“ erstellt, da die Stadtwerke scheinbar diesen Kanal nicht richtig nutzen möchten.

    https://twitter.com/wuppertal_bus

    Die Follower twittern Verspätungen und Ausfälle mit dem Hashtag #talbus, der wuppertal_bus findet diese Tweets und sendet sie an alle Follower raus. Das funktioniert dank einer großen Gruppe an Helfern wunderbar.

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