„Muss ich jetzt auch dieses Social Media machen?“. Solche Fragen lese ich immer öfters und antworte dann mit „Nein, man muss gar nichts.“
Wer mit so einer Einstellung ran geht, der kann nur verlieren. Social Media ist zuerst einmal eine Kopfsache, eine Lebenseinstellung. Wer selbst keinen Bock drauf hat, der geht zwangsläufig nur lustlos ran und das spüren dann die Fans, Follower usw. bei der Kommunikation, wenn so etwas überhaupt zustande kommt.
Es muss also der wirkliche Wille für Social Media vorhanden sein. Dazu gehört auch die eigene Denkweise entsprechend anzupassen. Ein Fehler den viele machen ist es zuerst an mögliche finanzielle Gewinne zu denken. Doch geht es bei Social Media in erster Linie um Kommunikation, nicht um Marketing. Es geht darum mit Kunden und denen die es noch werden wollen sich auszutauschen und so direkt davon zu profitieren, deren Wünsche und Ansprüche zu kennen und sie in die eigenen Produkte und Dienstleistungen einfließen zu lassen.
Social Media muss aber auch im Unternehmen gelebt werden. Austausch, z.B. auf internen Barcamps, oder auch die Möglichkeit die Mitarbeiter direkt in die Social Media-Strategie einzubinden, gehört da mit dazu.
Wichtig ist, daß Social Media gerade auch in den Vorstandsetagen gewollt ist. Der Social Media-Verantwortliche braucht den Rückhalt seiner Vorgesetzten, gerade wenn es auch einmal zu Problemen (Stichwort Shitstorm) kommt.
Als Nächstes sollte man sich eine entsprechende Strategie ausarbeiten, die nicht auf die plumpe Nutzung der Social Media-Kanäle als billigen Werbekanal ausgerichtet ist. Dabei ist es nicht einmal zwingend nötig alle erreichbaren Social Media-Kanäle gleich zu Beginn gemeinsam zu bespielen, auch hier kann es sich als nützlich erweisen erst einmal mit einem oder zwei Kanälen zu beginnen. Dennoch sollte man sich gleich zu Beginn bei allen relevanten Kanälen entsprechende Accountnamen sichern.
Die Betreuung der Accounts sollte zwingend im Unternehmen selbst erfolgen, denn nur so sind kurze Kommunikationswege sichergestellt. Wichtig auch: nie jemandem die Betreuung der Accounts übertragen, der selbst keinen Bock drauf hat. Denn da sind wir dann wieder ganz am Anfang: Social Media beginnt im Kopf.
Ich finde es gut, wenn Social Media hier – zumindest in Teilen – auch mal kritisch hinterfragt wird. Denn leider ist mein Eindruck, dass bei den großen Firmen, Social Media halt eine neue Sau ist, die durchs Dorf getrieben wird. Und ehrlicherweise haben viele kleine Mittelständler sowieso nicht die Ressourcen, sich ernsthaft mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Social Media funktioniert, aber nicht für lau und nicht sofort. Schon gar nicht mit Sicherheit.