Am Montag war ich eingeladen in Berlin zu den Feierlichkeiten anläßlich der Eröffnung des weltweit 1000. ibis-Hotels. Präsentiert wurde dort auch eine ganz besondere Aktion: die #ibisexpedition. Eine Gruppe Abenteurer sollte eines der ibis-Betten auf den Teufelsberg in Venezuela platzieren. Die ganze Aktion dauerte eine Woche.
Klingt spannend? Jup, und das dabei gedrehte Video ist nicht übel.
Aber: hat irgendjemand was davon im Social Web mitbekommen? Nein? Kein Wunder, denn hier wurde sämtliches Potential verschenkt.
Eines vorab: Auch wenn die Aktion von ibis finanziert wurde, würde ich das Geschmäckle dabei doch als recht gering einschätzen. ibis hat, wie sämtliche Marken der Accor-Gruppe, keinen schlechten Ruf. Der wäre durch solch eine Aktion auch nicht gefährdet worden, hätte man sich hier etwas besser platziert.
Welche Social Media-Kanäle wurden genutzt?
Twitter und Instagram.
Bei Twitter wurde auf drei Accounts von den Expeditionsteilnehmern zurückgegriffen. Für Instagram wurde ein komplett neuer Account angelegt.
Der Account hatte am Montagabend genau vier Follower, davon zwei die erst an diesem Abend dazu kamen (meiner und der einer anderen anwesenden Bloggerin). Inzwischen ist er auf zehn Follower angewachsen, wobei der Account nach Ende der Aktion nun eh keine neuen Fotos mehr einstellen wird.
Für Twitter wurden folgende Accounts genutzt:
Und da tauchen die Probleme auf.
Zum einen haben die Accounts nicht wirklich eine große Reichweite, zum anderen wurde auch viel zu wenig darüber getwittert. Bei Instagram wurde noch mehr Potential verschenkt. Hier hätte man den Account mit einem Facebook-Account verknüpfen können, z.B. dem von ibis Deutschland, mit knapp 195.000 Fans.
Wir lassen uns mal die Zahl auf der Zunge zergehen. 195.000 Fans alleine bei dem deutschsprachigen ibis-Facebook-Account. Und wann wurde erstmals über die Aktion berichtet? Genau, im Nachhinein als alle Messen gesungen waren. Besser gewesen wäre, die Aktion live auf den Social Media-Kanälen von ibis weltweit zu begleiten. Jeden Tag ein kleines Youtube-Video hochladen, die Tweets der Teilnehmer promoten, auf Facebook über die Aktion berichten.
Die Fans hätten so etwas garantiert positiv aufgenommen, hätten regelmäßig geschaut was es Neues gibt, ibis und die ibisexpedition wären richtig im Gespräch gewesen. Den Hype hat man einfach verschenkt. Das ist schade. In Deutschland spürt man z.B. auf Twitter nicht wirklich was, wenn man mal bei Twitter nach dem Hashtag sucht.
Bei dem was die Aktion gekostet haben dürfte, ich kenne dazu keine Zahlen, hätte es sich wirklich gelohnt vorab ein entsprechendes Social Media-Konzept zu erarbeiten um dann richtig Buzz zu produzieren. Sieben Tage tägliche Berichte, Fotos, Videos – verteilt über die zugehörigen Kanäle von ibis weltweit (Facebook, Twitter, Google+, Pinterest, Youtube) – jeder Social Media Manager hätte sich über so viel außergewöhnlichen Content gefreut. Alle, auch die Accounts der Protagonisten, hätten davon profitiert. Für Follower- und Fanzahlen hätte das sicher überall einen entsprechenden Schub gegeben.
Also, bitte nicht alles immer verheimlichen, sondern ruhig mal frühzeitig damit ins Web gehen und die Power ausnutzen, die sich dort findet. Dann hätte man am Montagabend sicher noch mehr Gründe zum feiern gehabt.
Sowas hätte man schon im Vorfeld vorbereiten können. Beispielsweise Besucher, Fans, Follower über das zu verwendende Bett abstimmen lassen, Namensplaketten auf dem Bett anbringen lassen, aus den Namen einen Preisträger ziehen der über die Aktion twittern darf usw.
Wie Du richtig sagts, unglaublich viel verschenktes Potenzial. Aber auch daraus kann man lernen. Wenn nicht IBIS, dann eben andere.
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