Seit der Liberalisierung des Strommarktes strömen immer mehr Anbieter auf den Markt. Die ersten sind sogar bereits wieder verschwunden. Den Überblick kann man dabei schnell verlieren. Und auch in Sachen Service hört man immer öfter von Problemen bei einigen Anbietern.
Twitter bietet viele Möglichkeiten um mit (potentiellen) Kunden in Kontakt zu kommen. Neuigkeiten lassen sich darüber recht schnell verbreiten. Eine ideale Möglichkeit also um Support anzubieten. Doch wie nutzen die Stromanbieter die Möglichkeiten von Twitter wirklich?
Yellostrom
Recht lange bereits am Markt ist Yellostrom, die vor Jahren allen einreden wollten, daß Strom gelb sei. Auf zahlreichen Social Media-Kanälen ist Yellostrom vertreten, so auch auf Twitter.
Für einen doch schon recht „alten“ Provider hat der Account nicht nur recht wenig Follower, auch die Zahl der Tweets ist noch recht übersichtlich. Schaut man sich die Tweets einmal genauer an, so stellt man schnell fest, daß zwar zahlreiche Infos rund um Strom darüber gepostet werden (positiv!), jedoch keinerlei Interaktion mit anderen Twitteraccounts erfolgt, kein Support o.ä. (negativ!). Hier wird sehr viel Potential verschenkt!
Das Potential von Twitter wird durch Yellostrom zum jetzigen Zeitpunkt also alles andere als wirklich ausgenutzt. Chancen werden vertan. Immer wieder twittern Leute über Probleme mit ihrem Stromanbieter, hier könnte Yello sich positiv hervortun und so ggf. neue Kunden gewinnen bzw. aus unzufriedenen Kunden zufriedene Kunden machen.
Flexstrom
Ein weiterer Stromprovider am Markt ist die FlexStrom AG. Der Anbieter, der viel mit Strompaketen arbeitet, ist auf Twitter ebenfalls vertreten und zeigt ein deutlich regeres Engagement als Mitbewerber Yellostrom.
Bedeutend mehr Follower, Tweets und eigene Followings machen dies deutlich. Auch hier werden in erster Linie News rund um Strom drüber publiziert, doch findet man auch hier einige Tweets die zeigen, daß die FlexStrom AG auch bereit ist mit ihren Followern auf Twitter zu kommunizieren. Allerdings denke ich, daß da noch viel mehr möglich wäre.
Wie man aber auch erkennen kann, wird nur recht wenig getweetet. Auch hier könnte man noch viel mehr machen, auch von sich aus aktiv für andere Twitterer zugehen.
Lichtblick
Der reine Ökostromanbieter Lichtblick ist ebenfalls auf Twitter aktiv. Über 10.000 Follower ist eine beeindruckende Zahl.
Auch bei Lichtblick fällt auf, daß der Account bisher wohl ausschließlich für die Verbreitung von thematisch passenden News genutzt wird. Es werden zwar auch Tweets mit ensprechendem themaitschen Background geretweetet, doch eine wirkliche Kommunikation mit den Followern ist nicht wirklich ersichtlich. Auch Support scheint man über diesen Kanal nicht zu betreiben. Bei der hohen Followerzahl dürfte es doch aber eigentlich bestimmt einiges direkt zu kommunizieren geben, wo man sich mit anderen Followern austauschen könnte.
Hitenergie
Nicht auf Twitter vertreten ist die Marke Hitenergie des Anbieters ExtraEnergie. Kein Twitteraccount vorhanden, heißt natürlich auch, daß ich keinen analysieren kann. Zeitgleich bedeutet dies aber auch, daß man im Falle von Shitstorms, unzufriedenen Kunden usw. keine Möglichkeit hat hier schnell zu reagieren und auch ansonsten die Onlinereputation der Marke durch fehlendes Engagement nicht positiv zu entwickeln ist.
Entega
Der Anbieter Entega besitzt zwar einen Twitteraccount, der allerdings hat bisher noch keinen einzigen Tweet abgesetzt. Das ist jetzt auch nicht wirklich förderlich in Sachen Onlinereputation und auch hier wird erhebliches Potential in Sachen Service und Support verschenkt.
Grünwelt
Das gleiche Bild wie bei Hitenergie bietet sich auch bein Ökostromanbieter Grünwelt. Kein Twitteraccount weit und breit zu entdecken. Schade um das hier wieder einmal verschenkte Potential.
Fazit: Bei meiner Recherche traf ich auf mehr Anbiter die keinen Twitteraccount besitzen/nutzen, als auf solche die es tun. Und selbst letztere unterschätzen die Möglichkeiten, die Twitter in Sachen Support und Service bietet. Twitter ist somit bei den Stromanbieter im Jahr 2012 immer noch nicht wirklich angekommen. Bleibt abzuwarten ob und wann die Stromanbieter auf diesen Zug aufspringen werden. Erst vor ein paar Monaten machte der Stromanbieter TelDaFax dicht, da hätte so mancher Mitbewerber eine gute Chance gehabt auf diesem Wege den einen oder anderen ex-TelDaFax-Kunden für sich zu gewinnen. Erhebliche Chancen bietet Twitter, nur muß man sie natürlich auch nutzen. Vielleicht dann in 2013?
Na ja… Yellostrom z.B. setzt offensichtlich auf Facebook und Blogs, dazu noch Twitter, viel mehr kann man nicht verlangen. Klar, das mit der Kundenkommunikation ist verbesserungswürdig, aber diese direkte Kundenansprache passt nicht immer zu jedem Unternehmen, ist nicht überall gewünscht oder man hat nicht die richtigen Leute dafür…
Schön zusammengestellt Torsten. Das es anderst geht habe ich auf dem Barcamp Bodensee in einer Session gesehen. Okey es ging über Facebook und den Support den die Agentur für den Anbieter leistet.
Der Facebook Support ist dort eine Eskalationsstufe höher angesiedelt wie der eigene auf der Website.
Hallo Torsten,
Danke dafür, dass du dir mal die Mühe gemacht hast, die diversen Anbieter zu analysieren. Das ist ein löblicher Anfang. Die Analyse hat aber trotzdem Schwächen und ist an einigen Fällen falsch (und das sage ich jetzt nicht, weil ich das sagen müsste oder so).
Du schreibst zum Beispiel: „Immer wieder twittern Leute über Probleme mit ihrem Stromanbieter, hier könnte Yello sich positiv hervortun und so ggf. neue Kunden gewinnen bzw. aus unzufriedenen Kunden zufriedene Kunden machen.“
Das ist schlicht falsch. Wenn unsere Kunden unzufrieden sind und das twittern oder uns gar direkt antweeten, reagieren wir sehr wohl darauf, antworten oder helfen prompt weiter. Was wir nicht tun: Unzufriedene Kunden anderer Anbieter mit Werbung anspammen, Motto: „Dann komm doch zu Yello…!“ Das fände ich selbst lästig. Hier setzen wir lieber auf positive Eigenkommunikation. Die Entscheidung, sich an uns zu wenden, liegt dann ganz bei den Kunden (in spe).
Ferner schreibst du: „…daß zwar zahlreiche Infos rund um Strom darüber gepostet werden (positiv!), jedoch keinerlei Interaktion mit anderen Twitteraccounts erfolgt, kein Support o.ä. (negativ!). Hier wird sehr viel Potential verschenkt!“
Auch das stimmt nicht. Immer wieder retweeten wir andere Tweets, tweeten Blogbeiträge von anderen Energiebloggern und Kollegen oder aber wir antworten eben auf Anfragen. Dass sich die Interaktion noch in Grenzen hält, liegt simpel an der in der Tat noch geringen Followerzahl.
Aber – und das verkennt deine Analyse auch: Wir sind erst im Dezember 2011 richtig mit Social Media gestartet (auch wenn der Twitter-Account schon länger angemeldet war – Markenschutz). Und vorrangig war der Aufbau des Blogs und der Facebookseite. Twitter nutzen wir noch nicht in dem Umfang, und um all die anderen Kanäle (G+, Youtube) kümmern wir uns ja auch und bauen diese parallel auf.
Hier wird also nichts „verschenkt“, sondern substanziell und nachhaltig aufgebaut. Und das sehr umfangreich.
Aber das nur als Ergänzung für künftige Analysen. Ich meine, diese hier macht es sich mit ein paar Screenshots zu einfach und trifft Urteile aufgrund eines sehr kleinen Ausschnitts.
Hallo Jochen,
danke für deine Reaktion. Zumindest das Monitoring scheint bei euch auf jeden Fall zu funktionieren. 😉
Es geht ja auch nicht darum mit „Dann komm doch zu uns…“ plumpe Werbung zu machen. Man kann manchmal auch allgemeine Tips geben wie man sich bei einem Problem verhalten kann und so positiv auf sich als Mitbewerber aufmerksam machen.
Es ist schön, daß ihr euch jetzt so intensiv in Social Media reinkniet, auch wenn es erschreckend ist wie spät ihr damit begonnen habt. Ich denke aber, und das ist meine selbstpersönliche Meinung, daß ihr jetzt den Fehler macht gleich auf zig Hochzeiten gleichzeitig tanzen zu wollen und es dadurch zu dem Ergebnis kommt, welches sich mir als Außenstehender bietet.
Und genau das ist der Knackpunkt. Du sagst ich habe falsche Erkenntnisse aus der Analyse gezogen. Ich sehe das anders. Ich habe bestimmte Schlüsse aus dem gezogen was mir als Außenstehender geboten wurde. Genau das was jeder andere von außen auch sieht ohne die internen Hintergründe zu kennen. Hätten wir beide VORAB z.B. ein Interview zu der Thematik gemacht, hätte ich ggf. auch bestimmte Dinge anders geschrieben, aber geh einfach mal davon aus, daß 99,99 % aller Social Media-Nutzer eben auch nur aufgrund der von mir analysierten Tatsachen ihre Entscheidung treffen und eben nicht erst den Social Media-Verantwortlichen des jeweiligen Unternehmens vorab interviewen.
Ich glaube nicht, dass es ein Fehler ist, überall dort zu sein, wo unsere Kunden und potenziellen Kunden sind oder wo über uns gesprochen wird. Deshalb sind wir auf allen Plattformen gleichzeitig. Und das ist gut so.
Du stützt dich in deiner Analyse aber vornehmlich auf die Followerzahl und einen winzigen Tweet-Ausschnitt, den du mit einem Screenshot belegst. Erstens sagt die reine Followerzahl gar nichts (denn wenn z.B. @Saschalobo mir folgt und alles von mir retweeten würde, habe ich mit diesem einem Follower mehr Einfluss als mit 10.000) und zweitens sagt die Zahl auch nichts über die Qualität unseres Services aus. Insofern ist es auch kein Fehler „auf allen Hochzeiten zu tanzen“, solange man dabei nicht aus dem Takt gerät (um im Bild zu bleiben).
Und das ist – meine ich – der Knackpunkt deiner Analyse: Erstens mal bist du nicht jeder andere Außenstehende. „Jeder andere“ liest vielleicht nur unsere Tweets, entscheidet, ob die interessant sind und ihm nutzen oder ob wir auf seine Fragen antworten. Ersteres ist eine völlig subjektive Entscheidung – und antworten tun wir. Jedes Mal.
Ich glaube nicht, dass irgendein anderer hingeht, sich 20 Tweets in Reihe abfotografiert, um dann zu entscheiden, ob wir Chancen im Social Web verschenken… Das machst du speziell als Fachblogger – und als solcher – meine ich ebenfalls – ist es deine Analystenpflicht, dir ein umfassenderes Bild zu machen und genauer zu recherchieren, wenn du Schlüsse ziehst, wie „keinerlei Interaktion“ (was ja nachweislich nicht stimmt und daher auch keine „Tatsache“ ist).
Hallo Torsten, hallo Jochen,
ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ihr nicht auf alles antwortet, ich beziehe mich dabei auf die Tweets bzw. Mentions an euch zum Twittwoch.
Das nur als Anmerkung, kleinkariert zu sein hat noch nie jemandem weitergeholfen.
Eure Aktion mit frauenfuss war sicherlich ganz nett, aber leider eine Ausnahme. Was mir und vielleicht auch Torsten fehlt, ist die tägliche Interaktion mit euren Followern, sprich Mentions, Mentions und Retweets. Twitter ist das schnellste Soziale Netzwerk, da reicht es nicht alle paar Tage mal etwas reinzuposten und zu reagieren.
Geht doch mal auf eure Followings/Follower zu, schreibt einen Reply (auch auf Themen, die vielleicht wenig oder gar nichts mit Strom zu tun haben), zeigt Interesse.
Dann wirkt euer Twitter-Profil gleich viel freundlicher und es kommt nicht zu (Fehl-)Einschätzungen von Torsten oder anderen(mich zum Beispiel).
Apropo Twittwoch, vielleicht habt ihr Lust, sofern ihr da seid, mit mir über dieses Thema zu diskutieren.
Julian W.
Autor für SocialToday
@SocialTodayMag
Danke Julian, genau das meinte ich. Du hast es nur einfacher und besser ausgedrückt.
Einfach eine echte Community aufzubauen, halte ich hier für wichtig und dazu gehören auch mehr Mentions, Retweets usw. Und das Thema Strom bietet sooooo viele Möglichkeiten.
Jochen, es ist kein Fehler auf vielen Kanälen gleichzeitig aktiv zu sein, aber man sollte es auch stemmen können und das erscheint mir derzeitig nicht der Fall zu sein, mit Blick auf den Twitteraccount. Dann lieber einen oder zwei Kanäle weniger betreiben, die dann aber richtig und später den Rest Stück für Stück nachziehen.
Hallo Julian,
ich glaube nicht, dass es gleich „kleinkariert“ ist, wenn man mit einem Blogger über eine Analyse diskutiert. Wäre es dann nicht ebenso kleinkariert, dann einen Einzel- oder Ausnahmefall rauszupicken?
Welcher Tweet zum Twittwoch soll das denn gewesen sein, der eine Reaktion erfordert hätte?
Hallo Torsten,
woran machst du das denn fest, dass wir das nicht stemmen können?
Na daran WIE der Twitteraccount bisher genutzt wird. Sonst würde der ja sicher ganz anders gepflegt werden. Julian hat ja auch versucht zu erklären, wie er (und ich auch) sich das vorstellt.
Hallo Torsten, hallo Jochen,
mit kleinkariert meine ich, dass es nichts bringt, auf den nicht beantworteten Tweets (!) zum Twittwoch herumzureiten, sondern das Gesamtbild zu betrachten, was ich m.E. ziemlich gut beschrieben habe.
Geht mal bis zum 10.Juni zurück: https://twitter.com/#!/search/realtime/%40yellostrom
Als Einzelfall ist das sicher ein gutes Beispiel, allerdings lohnt es sich meiner Meinung nach nicht, sich nur auf Einzelfälle zu konzentrieren, wenn das Gesamtbild bzw. die Art und Weise wie ihr twittert eine Renovierung vertragen könnte.
Ich hoffe, das ist so weit verständlich.
Mein Eindruck ist, dass ihr momentan zu wenig Zeit in Twitter investiert, vielleicht auch weil ihr zuviele andere Baustellen (sprich Netzwerke) habt.
Vielleicht habt ihr auch nicht die richtigen Tools/Clients.
Wenn ich auf Twitter eine DM/Mention schreibe, erwarte ich innerhalb einer Stunde eine Antwort. Das sieht zum Beispiel auf Facebook anders aus, weil es ein langsamer als Facebook ist, dort rechne ich zum Beispiel innerhalb von 4-5 Stunden mit einer Antwort.
Wenn man schneller ist – umso besser.
Julian
Ich meinte natürlich „Das sieht zum Beispiel auf Facebook anders aus, weil es langsamer als Twitter ist..“
Hallo Torsten, hallo Julian,
mit Verlaub, ich glaube, ihr konstruiert da was, ohne das wirklich zu belegen (weil ihr das auch nicht könnt).
Julian spekuliert zum Beispiel: „Mein Eindruck ist, dass ihr momentan zu wenig Zeit in Twitter investiert, vielleicht auch weil ihr zuviele andere Baustellen (sprich Netzwerke) habt.“
Wer bestimmt denn, was „zu wenig“ ist? Und wann ist es genug? Du kennst doch unsere Ziele genauso wenig, wie du an konkret messbaren Werten festmachen könntest, was „zu wenig“ ist. Oder läuft es am Ende doch nur darauf hinaus, dass du meinst: nur weil es erst 250 Follower sind, ist es zu wenig? (Was nebenbei bemerkt, kein sinnvoller Indikator ist, denn nicht wenige Accunts sind mit Bots gepimpt.)
Torsten wiederum schreibt vage: „Na daran WIE der Twitteraccount bisher genutzt wird. Sonst würde der ja sicher ganz anders gepflegt werden.“
Zum Einen: Er ist ja gepflegt. Das merkst du schon daran, dass wir auf deine Tweets sofort reagiert haben. Wenn wir auf andere vielleicht nicht reagiert haben, lässt sich daraus aber nicht schließen, der Account sei nicht gepflegt. Vielleicht haben wir in dem Fall bewusst entschieden, dass eine Reaktion nicht nötig oder gar kontraproduktiv wäre.
Aber zur Konkretisierung: Was meinst du, Torsten, denn genau mit „WIE der Twitteraccount bisher genutzt wird“? Wie wird er denn genutzt? Und warum solltest du entscheiden können, WIE wir ihn „richtig“ zu nutzen haben? Oder anders gefragt: An welchen Kriterien machst du denn dein Urteil fest?
Hallo Torsten, hallo Jochen,
ich habe die Begründung absichtlich vage formuliert, weil ich es nicht belegen kann. Alles was ich kommtiert habe ist mein Eindruck. Dass ich eure Ziele nicht kenne, ist klar, ich kann nur das bewerten, was ich sehe. Auch wenn das in deinen Augen ungerecht ist. Ich hoffe einfach du nimmst aus diesen Kommentaren etwas mit und verstehst, dass wir dir nichts böses wollen.
„Oder läuft es am Ende doch nur darauf hinaus, dass du meinst: nur weil es erst 250 Follower sind, ist es zu wenig?“
Nein, das ist absurd, jeder hat mal klein angefangen. Für mich ist bei einer Marke die Interaktion mit den Followern/den Followings entscheidend.
Ich sagte ja bereits, dass zwischen euren Tweets für meinen Geschmack zu große chronologische Lücken sind. Wie oben erwähnt sind „alle paar Tage“ zu wenig, konkret: Alles was älter als 1-1,5 Tage ist. Das ist übrigens eine Einschätzung von mir.
Das Feld von Social Media ist eben noch sehr jung, keine Frage, dass da auch viel diskutiert wird, u.a. auch wieviel ist zu wenig und wieviel ist genug.
Allerdings kann man sich sicherlich auf eine grundlegende Sache einigen:
Interaktionen (Mentions und Mentions + Retweets) sollten Standard für jede Firma/Marke auf Twitter sein.
Meiner Meinung nach ist in so einem Fall, also wieviel ist zu wenig und wieviel ist genug, der gesunde Menschenverstand und eine gesunde Portion Selbstkritik gefragt: „Wenn ich YelloStrom in meiner Timeline hätte, kann ich dann noch die Anzahl der Tweets von YelloStrom über den (1) Tag verteilt ertragen?“ Manchmal ist das eine Gratwanderung, insbesondere wenn man viel mitteilen möchte.
Apropo. Schreibt doch auch mal „normale“ Tweets ohne Links dahinter 🙂
Solltet ihr euch in meinem auf den Tisch gebrachten Fall dazuentschieden haben nicht zu antworten, ist das sehr schade. Ich hätte ein freundliches „Wir freuen uns auch :)“ oder „Hier ist die Wegbeschreibung, damit ihr auch zu uns findet: ..“ o.ä. toll gefunden. Stichwort: Positive Eigenkommunikation.
Julian
Views are my own.
Hallo Julian,
ich weiß offen gestanden immer noch nicht, welchen Tweet du meinst. Ich sehe ja alle Tweets, die an uns gerichtet wurden. Und soweit ich das sehen konnte, haben wir die alle beantwortet.
Aber du kannst ja mal den Deeplink des besagten Tweets hier einstellen. Dann kann ich sicher auch etwas konkreter darauf antworten.
PS: Die Wegbeschreibung samt Karte war sowohl auf Twittwoch.de als auch bei uns im Blog – natürlich in einem Tweet mit Link 😉
Hallo Jochen,
die Links sind:
https://twitter.com/SocialTodayMag/status/211770739714572288
https://twitter.com/minsworld/status/211769077067284480
https://twitter.com/cappellmeister/status/211772351447183360
Ich bitte dich aber, dich nicht zu sehr auf diese Tweets zu fixieren, sondern auf das Feedback zum Gesamtbild, dass du von mir und Torsten erhalten hast.
Julian
Hallo Julian,
zunächst mal Danke für die Tweet-Links. Jetzt weiß ich wenigstens, wovon du sprichst. Allerdings sehe ich da tatsächlich jetzt kein Vergehen, darauf nicht geantwortet zu haben. Alle drei sagen, dass sie sich auf den Twittwoch bei uns freuen. Das freut uns ebenfalls (mich selbst auch – mit 2 davon bin ich nämlich persönlich befreundet. Schon länger). Deshalb finde ich die Übertragung einer Online-Kommunikation auf eine persönliche Begegnung und ein reales Gespräch viel wichtiger – und genau dazu ist der Twittwoch da.
Natürlich habe ich das Gesamtbild eures Feedbacks im Blick. Nur: Habt ihr auch im Blick, was ich dazu gesagt habe?
Ich fasse das mal so zusammen (und das ist jetzt mein persönlicher Eindruck): Torsten hat eine dankbare Analyse gemacht, die allerdings zu einem allgemeinen Urteil kommt auf Basis einer sehr subjektiven und dann stark verallgemeinerten Einschätzung, deren Grundlage ein winziger Ausschnitt einiger Tweet-Sceenshots ist. Die Ausgangsthese war:
Keine Interaktion, Potenzial verschenkt.
Allein dieser Thread spricht für ein hohes Maß an Interaktion (und wenn ich das richtig sehe, sind wir bislang die einzigen). Zum Potenzial habe ich ebenfalls einiges gesagt (das will ich jetzt nicht wiederholen – steht ja oben und langweilt hier unten), vor allem aber: dass es eine Gesamtstrategie gibt und wir alle Kanäle – aus guten Gründen – gleichzeitig aufbauen, dabei aber auf ein substanzielles Wachstum setzen und unterschiedliche Tempi. Das Tempo legen wir aber selbst fest, sonst wären wir Getriebene – und das sind wir nicht. Aber bei all dem wurde bislang kein objektivierbares Kriterium genannt, dass wir irgendwas dabei falsch machen (oder ich habs überlesen).
Dein Einwand, Julian, war (wenn ich das richtig zusammenfasse): Wir sollten mehr Zeit investieren und unseren Auftritt „renovieren“. Nun, auch darüber haben wir diskutiert, dass sich dieses „mehr“ oder „weniger“ schlecht objektiv in „richtig“ oder „falsch“ übertragen lässt und daher immer im Auge des Betrachters liegt. Wobei du das als Außenstehender nicht automatisch „richtiger“ siehst, weil du im Zweifel weder unsere Ziele noch die Strategie kennst. Macht aber nix – deine persönliche Einschätzung ist ja trotzdem erlaubt und willkommen, nur sie zu verallgemeinern wäre unfair.
Ich nehme also wohl wahr, dass du dir wünscht, wir würden mehr auf Mentions reagieren (und das nehme ich auch gerne mit). Ich möchte dich aber auch bitten, zu sehen, dass wir sehr wohl wissen, was wir tun und warum und uns zum Beispiel als Gastgeber die Reaktion lieber für die persönliche Begegnung aufheben wollten (zumal – wie gesagt – 2 von den 3 Tweets persönliche Freunde betreffen).
Kurzum: Ich sehe zwar, dass es bei öffentlichen Online-Kommunikationen immer auch ein Publikum gibt, welches das Geschehen aus der Ferne betrachtet und sich einen Reim darauf macht. Dieses Publikum spielt aber nicht immer die Hauptrolle. Vor allem nicht bei nachhaltiger Betrachtung: Wir sind Gastgeber und laden als Kölner Unternehmen Kölner Twitterer ein, gestalten und sponsern einen (hoffentlich) gehaltvollen gemeinsamen Abend. Hier spielen m.E. die Gäste die Hauptrolle und zwar an dem Abend vor Ort. Dort kommunizieren wir dann auch – vor allem persönlich.
Wie gesagt: Ich betrachte Twitter nicht isoliert, sondern als ein Baustein in einem gesamten Social Media Paket – zu dem auch Offline-Kommunikation gehört. Daher fand ich ja auch, dass die hier genannte Analyse zu kurz springt und teilweise auch so nicht haltbar ist.
Aber gut. Wir haben jetzt wohl alle unsere Positionen ausgetauscht – Danke! Einiges davon nehme ich mit. Aber seht es mir nach, wenn ich bei anderen Punkten anderer Meinung bleibe – eben auch, weil ich nicht nur einen Kanal im Blick habe.
Danke für die Diskussion.
Jochen